Asian Film Festival Berlin vom 26. bis 30. Oktober 2011 - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Kunst + Kultur



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 16.08.2011


Asian Film Festival Berlin vom 26. bis 30. Oktober 2011
AVIVA-Redaktion

Das frühere "Asian Women`s Film Festival" präsentiert dreißig aktuelle asiatische Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Es umfasst dieses Jahr neue Arbeiten zum Thema "Imagine(d) Kinship(s)" aus ...




... Vietnam, Japan, Hong Kong, Taiwan, Thailand, Korea und der asiatischen Diaspora in den USA, die sich mit Familie, (Bluts-)Verwandtschaft, Geschlechterrollen und Essenskultur auseinandersetzen.

Hervorgegangen aus dem Asian Women`s Film Festival (präsentiert 2007 und 2009 im Kino Arsenal) zeigt ein erweitertes Festivalteam 2011 unter dem neuen Namen "Asian Film Festival" eine breitere Auswahl von Filmen und beschränkt sich nicht mehr nur auf die Arbeiten von asiatischen Regisseurinnen. Kritische Perspektiven auf Geschlechterverhältnisse bleiben jedoch fester Bestandteil und kontinuierlich im Fokus des Festivals.

Zum Hintergrund

Lebensentwürfe und Vorstellungen von Gemeinschaft sind in Asien und dem Exil einhergehend mit der Globalisierung und den daraus resultierenden ökonomischen und sozialen Prozessen einem ständigen Wandel unterworfen. Zugleich wirken Tradition und etablierte Herrschaftsverhältnisse weiter. Und doch eröffnen sich inmitten all dieser Abhängigkeiten und Spannungen Spielräume für spannende Selbstentwürfe und neue Formen von Gemeinschaften.

An dieser Stelle finden Sie eine Auswahl von drei Filmen von Regisseurinnen aus Hong Kong, Japan und den USA/Korea aus dem aktuellen Festivalprogramm:

Still aus: All About Love, Ann Hui, Hong Kong 2010


Mit der queeren Komödie "All About Love" (2010), wirft Ann Hui auf humorvolle Art Fragen zu midlife crisis, sexueller Lust, Familienkonzepten und heteronormativen Gesellschaftszwängen auf. Nach fast zwei Jahrzehnten treffen sich zwei alte Freundinnen, die als Teenager eine Liebesbeziehung hatten, in einer gynäkologischen Arztpraxis wieder. Beide stehen vor einer großen Entscheidung… Anhand von Portraits dieser beiden Frauen Ende 30 und ihrer Freundinnen, die alle Mitglied der oberen Hongkonger Mittelklasse sind, zeigt Hui, dass auch mit über 30 die Themen sexuelle Identität, Kinder- und Karrierewunsch noch nicht ausdiskutiert sind, und auch Widerstand seinen Raum in einem der wichtigsten Wirtschaftszentren Asiens hat. Die beiden Hauptrollen sind mit Sandra Ng und Vivian Chow mit bekannten Hongkonger Stars besetzt.

Still aus: Holy Island, Aya Hanabusa, Japan 2010


Der Dokumentarfilm "Holy Island" (2010) der japanischen Regisseurin Aya Hanabusa (sie wird bei der Filmvorführung anwesend sein) begleitet in ruhigen Bildern den Widerstand gegen den Bau eines Atomkraftwerks als kontinuierlichen Bestandteil des Alltagslebens einer Fischergemeinde auf einer kleinen Insel im Südwesten Japans. Jede Woche demonstriert die Gemeinde, und als die Baumaschinen anrücken, um das Gelände für den Bau einzuebnen, entschließt sich ein Fischer sogar zu einer Besetzung der Maschine. Auf dem der Insel gegenüberliegenden Festland sehen viele lokale PolitikvertreterInnen und Teile der Bevölkerung den Bau des AKWs als ökonomisch gewinnbringend für die Region an – die Anti-AKW-Bewegung, mehrheitlich angeführt von Frauen über 60 gibt jedoch, basierend auf den engen Alltagsbeziehungen in der Gemeinde, nicht auf.

Still aus: In the Matter of Cha Jung Hee, Deann Borshay Liem, Korea/USA 2010


Mit "In the Matter of Cha Jung Hee" (2010) begibt sich Deann Borshay Liem in Form eines dokumentarischen Essayfilms auf eine doppelte Identitätssuche in Südkorea: die Suche nach Informationen über diejenige koreanische Frau, unter deren Papieren und Namen sie in den 1970er Jahren mehr oder weniger zufällig in die USA adoptiert wurde, und über ihre eigene Vergangenheit. Die Filmvorführung wird von einem kurzen Vortrag der Medien- und Kulturwissenschaftlerin Anja Michaelsen zum Thema transnationale Adoption begleitet.

Eröffnet wird das Festival mit "Bi, Don`t Be Afraid" (Bi Dung So) von Phan Dang Di, einer vietnamesischen Familiengeschichte aus der Perspektive von drei Generationen. Der Regisseur wird bei der Eröffnung anwesend sein. "Banga Banga" (He`s on Duty) schließt das Festival mit einer politischen Komödie über das Fabrikregime und Leben von südostasiatischen MigrantInnen in Südkorea ab.
Im Anschluss an das Screening am 30. Oktober 2011 findet ein informeller Empfang im Koreanischen Kulturzentrum statt. Folgende internationale GästInnen werden während des Festivals anwesend sein:

Phan Dang Di (Director, Vietnam)
Kong Rithdee, Kaweenipon Ketprasit (Directors, Thailand)
Aya Hanabusa (Director, Japan)
Yau Ching (Director & Film Scholar, Hong Kong)
Arnika Fuhrmann (Curator & Film Scholar, Hong Kong)
Shutaro Oku (Director, Japan)

Veranstaltungsort: Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

Mehr Informationen zum Programm des Festivals finden Sie unter:

www.asianfilmfestivalberlin.de

korientation.de

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Interview mit Sun-Ju Choi, Autorin, Drehbuchlektorin, Filmemacherin und Leiterin des "Asian Women`s Film Festival" 2009

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Beitrag vom 16.08.2011

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